Mein Name ist Alma Beatrice Pohle, vor knapp zwanzig Jahren beendete ich die Ausbildung zur Cranio-Sacral-Therapeutin und zur Heilpraktikerin. Seit dem behandle ich Menschen und Pferde in eigener Praxis. Die Cranio-Sacrale-Therapie zeichnet sich dadurch aus, dass mit feinen Druck-Zug-Impulsen oder bloßen Haltegriffen im Bereich der Muskeln, der Organe und des Skelettsystems, Störungen, Verspannungen oder Traumata gelöst werden können.
Meine Freude am achtsamen Berühren und Begleiten erstaunlicher Lösungsprozesse, ist nach all den Jahren unverändert und meine Achtung vor der beharrlichen Weisheit unseres Körpers wächst von Jahr zu Jahr.
Seit einigen Jahren baue ich zudem meine Seminartätigkeit immer weiter aus und biete Seminare für Frauen und Pferde an. Mein Traum ist es, meine Liebe zu Pferden und meine Erfahrungen auf dem Weg zu meiner Weiblichkeit, in den Seminaren zu einer Einheit zu verbinden.
In „Frauenzeit mit Pferden“ können im 1- oder 3 Tagesformat, vielfältigste Erfahrungen und Übungen erst im Frauenkreis und dann mit einer kleinen Herde freier Pferde gesammelt werden. Wahrhaftige Begegnung, achtsame Berührung und intuitive Bewegung sind die drei Grundthemen die uns durch die gemeinsame Zeit begleiten.
Die Leichtigkeit mit der wir mit anderen Frauen und bei den Pferden zu uns selbst und unserem weiblichen Wesenskern näher kommen, ist nach wie vor magisch für mich. Die Erfahrung das zwei so unterschiedliche Spezies zu einer Herde zusammenwachsen und sich bei der Entfaltung der eigenen Kraft unterstützen können, ist tief berührend und nachhaltig.
Cranio-Sacrale-Therapie
„Die Begeisterung für unser Wunderwerk Körper zu vermitteln, ist mein größtes Glück“
Von Anfang an hat mich ein Grundprinzip in der Cranio-Sacralen-Ausbildung sehr fasziniert: Der Therapeut ist lediglich ein Impulsgeber. Er verfolgt was der Körper aus den Impulsen macht und begleitet und unterstützt ihn dabei.
Wir Menschen sind oft so sehr von allem „Äußeren“, all den Aktivitäten im Alltag abgelenkt und fast wie hypnotisiert davon, dass wir nicht mehr mit uns und unserem Körper verbunden sind. Wir verstehen die Signale des Körpers und unserer Intuition nicht mehr und kappen irgendwann die Verbindung. Dann ist es ein Geschenk durch eine Berührung wieder an diese Verbindung und das „zu Hause sein“ im Körper erinnert zu werden. Tiefsitzende Spannungen, chronische Schmerzen und ein akutes Ungleichgewicht im körperlich-seelischen Bereich können sich dadurch ganz natürlich lösen.
Jeder Körper weiß mit einer unbeschreibbaren Intelligenz, welche Impulse den größtmöglichen Nutzen haben und eine lösende Bewegung in Gang setzen und er gibt dem Therapeuten eine klare „Anleitung“ dafür. Nach den nötigen Impulsen von außen, kann der Körper sich idealerweise die Impulse irgendwann wieder selbst geben. Aus dieser Erfahrung heraus sehe ich mich als vorübergehende Impulsgeberin, die den Körper zur Selbstregulierung zurück begleitet und irgendwann unnötig wird!
Nicht nur die Lösung körperlicher Spannung ist mir wichtig, sondern auch der persönliche Begegnungsraum der durch eine respektvolle und präsente Berührung entsteht. Ob mit Worten oder still. Meiner Empfindung nach begegne ich mit solch einer Berührung nicht nur dem Körper sondern auch dem Kern eines Menschen oder eines Pferdes. Wir sind heute eher oberflächliche Kontakte mit wenig Tiefe gewöhnt und das macht den Alltag auf Dauer ermüdend und grau.
Für meinen persönlichen Weg war die Erkenntnis wichtig, das eine feste, starke Berührung, körperliche Spannung an der Oberfläche wunderbar lösen kann. Eine sanfte Berührung jedoch, durch den Körper hindurch, auch tiefere Schichten und den Wesenskern erreicht.
Auch in meiner Therapeutischen Arbeit mit Pferden fällt mir auf, das sie auf eine sanfte Berührung vertrauensvoll, sehr neugierig und mit natürlicher Entspannung reagieren. Während sie bei einer starken festen Berührung eher bei sich und verschlossen bleiben.
Jedes Körpersystem hat für die Entwicklung eines Lösungsweges, seine ihm eigene berechtigte Geschwindigkeit. Ein wichtiger Weg ist es, diesem individuellen Tempo im turbulenten Alltag folgen und wieder vertrauen zu lernen. Präsent zu berühren, und der inneren Bewegung die daraufhin entstehen kann gemeinsam zu folgen und zu lauschen, ist eine der schönsten Erfahrungen die ich kenne.
Diese Erfahrung teile ich von Herzen gerne mit den Menschen und den Pferden die mir begegnen.
Sehnsucht Pferd
Die natürliche Magie zwischen Frauen und Pferden
Pferde wirken vor allem auf Frauen wie magische Wesen. Die Anmut, Würde, Kraft und zarte Empfindsamkeit die sie ausstrahlen üben eine Anziehungskraft auf uns aus, die schwer in Worte zu fassen ist. Sie vermitteln den Eindruck einer unmittelbaren Klarheit und Präsenz und sind im jetzigen Augenblick und in der Erde verankert. Sie gehen unbeschreiblich offen und mit einem unerschütterlichen Selbst-Bewusstsein in Kontakt und das berührt sehr tief. Zudem ist es ansteckend und erinnert uns daran dass wir diese Gaben ebenfalls und nur verschüttet haben!
Durch meine Erfahrung mit den Pferdefreunden und meine Erfahrungen auf dem Weg zu meiner Weiblichkeit, kann ich die tiefe Wesens-Verwandtschaft zu uns Frauen immer deutlicher erkennen. Wir sind beide Empfindungswesen, unsere Kommunikation findet weitgehend auf der Empfindungsebene statt und Wachstum und Förderung in Gemeinschaft, geht weit vor Einsiedlertum und Konkurrenz.
Damit entsteht im Zusammensein mit Frauen und Pferden ein ganz natürlicher Raum, um in Stille und im eigenen Tempo ins Spüren und zu sich selbst zu kommen.
Pferde sind immer vollkommen präsent in jedem Moment und spüren ihren Körper. Alles was in ihm an Spannungen, Schmerzen und emotionalen Bewegungen vorgeht, wird ohne Einschränkung wahrgenommen und integriert. Sie leben ihren individuellen Rhythmus von Aktivität und Ruhe, in Kontakt gehen und für sich sein, sehr klar und ehrlich. In jeder Situation stehen sie vollkommen zu sich und gleichzeitig achten sie die wertvolle Verbindung in der Gemeinschaft. Das Wissen darum und die Sehnsucht unser Leben genau so zu gestalten, ist tief in unseren Zellen gespeichert. Es ist also eine ganz natürliche und wunderbare Unterstützung, Zeit mit bewussten Frauen und mit Pferden zu verbringen, um uns selbst wieder zu spüren und dieses Wissen für unser Leben zu aktivieren.
Je mehr es uns gelingt in Verbindung mit unserem Innenraum und der Erde zu bleiben und all die aufkommenden Empfindungen einfach zuzulassen, auch wenn sie uns scheinbar herumwirbeln, desto deutlicher spüren wir, das alle Empfindungen uns als Kraftquelle dienen und weder unterdrückt noch weggeatmet werden sollten. Uns fehlt sonst ein großer Teil unserer Lebensenergie und wir verschließen den Zugang in unser volles Potenzial!
Die Qualität des „Einfach Sein“, ist eine zutiefst weibliche Qualität. Sie hat nichts mit abgestorbener Passivität zu tun, sondern bedeutet, aus einem präsenten Bewusstsein heraus in jedem Moment das zu tun was nötig ist, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Aus meiner Liebe zu den Pferden und meinen Erfahrungen auf dem Weg zu meiner Weiblichkeit sind die Seminare „Frauenzeit mit Pferden“ entstanden.
Interviews
Bildnachweis
Shutterstock_624028589_Laura-Battiato