“Ich sehe das goldene Licht hinter dem dritten Auge nicht.” Dies war meine etwas abwertende Antwort auf die Frage, warum ich nicht Yoga statt Pilates unterrichte. Diese Aussage liegt rund 14 Jahre zurück. Seitdem ist viel passiert. Spiritualität ist passiert. Heute sehe ich das goldene Licht. Und dafür bin ich dankbar.
Mein damaliges Weltbild? Ich hatte keines. Damals wusste ich weder, woran ich glauben sollte, noch wer ich eigentlich war. Mich selbst konnte ich nicht ausstehen, so dass ich regelrecht in Panik verfiel, sobald sich andeutete, dass ich alleine sein und keiner meiner Freunde Zeit für ein Treffen haben würde. Ich war mir nur dann etwas wert, wenn ich sieben Tage die Woche arbeitete. Leistung brachte. Einen perfekten Körper hatte. Keine Makel. Keine Schwäche.
Im Grunde wurde ich nur so durch mein Leben geschleudert und obgleich der Wunsch nach Kontrolle ungesund stark ausgeprägt war, schien mein Leben mir mehr und mehr aus den Händen zu gleiten. Während mein Körper mehrfach probierte, mich durch mehrwöchige Stimmbandentzündungen “ruhig zu stellen” wurde der Lärm im Außen durch Unfälle, Streitigkeiten und unerfüllte Beziehungen immer lauter. Flüsternd arbeitete ich mein Pensum weiter ab, obwohl meine Seele wild schreiend versuchte, mich darauf aufmerksam zu machen, dass ich mit Vollgas in der falsche Spur unterwegs war.
Nicht selten wurde ich nachts wach, verwundert über die Tränen, die unkontrollierbar über meine Wangen flossen. Die innerliche Leer versuchte ich mit exzessiven Käufen zu füllen und meinen Körper, der damals nicht meinen Idealvorstellungen entsprach, wollte ich mit krankhaftem Essverhalten und mehrstündigen täglichen Sportexzessen “korrigieren”. Bis ich eines Nachts mal wieder aufwachte. Dieses Mal jedoch nicht vom Weinen, sondern von einem schier unerträglichem Schmerz im Rücken, der mich vollkommen lahmlegte: ich hatte mir selbst einen doppelten Bandscheibenvorfall “angeturnt”. Ein paar Wochen lang gab ich Ruhe, als ich jedoch bemerkte, dass mein Hintern sich durch den fehlenden Sport verändert hatte, machte ich trotz der starken Schmerzen weiter – schließlich konnte ich nicht zulassen, dass mein Hintern anfing zu hängen. Ein optischer Mangel? Völlig undenkbar.
“Das ist ja viel schlimmer als vor sechs Wochen, was haben Sie denn in der Zwischenzeit gemacht?” lautete die Frage des entsetzten Radiologen bei der zweiten MRT-Untersuchung, der ich mich nach einer erneuten drastischen Verschlechterung meines Rückens unterziehen musste.
Der Befund war deutlich schlechter und man riet mir dringend zu einer Operation. Nach diesem Gespräch brach ich weinend in meinem Auto zusammen. Nicht wegen der starken Schmerzen. Auch nicht aus Angst vor der drohenden Operation. Nein – ich hatte erkannt, dass ich selbst es gewesen war, die meinem Körper, der mich immer verlässlich durch mein Leben getragen hatte, diesen Schmerz angetan hatte. Ich war auf dem besten Wege, mich selbst kaputt zu machen.
Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich Mitgefühl mit mir. Das erste Mal in meinem Leben spürte ich so etwas wie Liebe mir selbst gegenüber.
Ich wusste: “So geht es nicht weiter!” und machte ich mich auf die Suche. Auf die unzähligen Fragen fand ich bald Antworten. In mir. Viel innere Arbeit, Ausbildungen und spirituelle Reisen folgten – diese Entwicklung fand 2015 ihren Höhepunkt in meinem Erwachenserlebnis auf Korfu. Mit der Bedeutung der Spiritualität in meinem Leben nahm auch der Frieden in mir zu, Kontrollzwang und Unsicherheiten wichen tiefer Selbstliebe und Vertrauen. In mich selbst und ins Leben.
Meditation und die Botschaften aus der Geistigen Welt hatten mein Leben komplett verändert. Der Wunsch, diese Erkenntnisse mit den Menschen zu teilen, mündete in der Erstellung eines YouTube-Kanals, den ich mit gechannelten Meditationen und “spirituellen Besser-Leben-News” füllen wollte. Mein Leben hatte sich durch die Spiritualität deutlich zum Positiven verändert und diese Methoden, die mir so sehr geholfen hatten, wollte ich mit den Menschen teilen. Dieses neue Weltbild fühlte sich ein wenig wie ein Märchen an – die Erkenntnis, dass man nicht länger als Magd im dunklen Keller schuften muss, sondern in Wahrheit Prinzessin ist, die auf den Thron im eigenen Königreich gehört, machte mich zur Hauptrolle im eigenen Film des Lebens.
“Da musst Du aber aufpassen, dass keiner Deiner Kunden das mitbekommt – sonst nimmt Dich ja niemand mehr ernst!”, so die empörte Reaktion einer Freundin auf meine Videos. Das war der Moment, in dem ich erkannte: ich mich würde entscheiden müssen. Mein Weltbild war für meine Gesprächspartner bereits nach wenigen Minuten ersichtlich und ich wollte dies auch nicht verstecken oder mein Vokabular zensieren. Mein sehr gut laufendes Münchner Unternehmen war dank meiner Mitarbeiter so aufgestellt, dass ich im Grunde nichts mehr damit zu tun hatte, außer das Geld zu nehmen. Und doch war ich genervt und es machte mich eng, wenn hin und wieder eine Entscheidung von mir gefordert war. Die Haltung “gib mir das Geld, aber lass mich bloss in Ruhe!” der Firma gegenüber fühlte sich völlig falsch an und so entschied ich mich 2021 dazu, das Unternehmen zu verkaufen, um den Raum für die Spiritualität komplett freizugeben. Diese Entscheidung stieß in meinem Umfeld auf Unverständnis, teilweise sogar Entsetzen. Schließlich war diese Firma eine Art “Gelddruckmaschine” und ich hatte keine Ahnung wovon ich zukünftig leben würde. Aber ich hatte Vertrauen. Heute ist für mich immer ausschlaggebend, was mein Herz mir sagt.
“Wer betet, spricht zu Gott. Wer meditiert, kann hören, was Gott zu sagen hat.” Diese Aussage kann ich zu einhundert Prozent unterschreiben und deshalb spielt Meditation eine große Rolle in meiner Arbeit. In Form einer Meditations-App und eines Onlineprogrammes, mit dessen Hilfe das Meditieren zur Gewohnheit gemacht werden soll, möchte ich Meditation noch mehr in unserer Gesellschaft verbreiten.Mein Wunsch ist es, dass Meditation auch in unserer westlichen Welt für jeden zum selbstverständlichen Alltagsbestandteil wird.
Es ist meine feste Überzeugung, dass wir uns den Himmel auf Erden erschaffen können, wenn wir die Verbindung zu unserem Wahren Selbst, die Verbindung zu unserem Herzen aufbauen.
Meine Mission ist es, Menschen an ihre wahre Existenz zu erinnern und den eigenen Wert aufzuzeigen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir alle aus einem bestimmten Grund hier auf dieser Erde sind und es unsere Aufgabe ist, unseren Seelenplan zu erfüllen und unseren Herzensweg zu gehen. Hierfür ist die Voraussetzung, dass wir uns selbst lieben. Denn nur wenn wir uns von Herzen lieben, werden wir alles dafür tun, ein glückliches und erfülltes Leben zu leben. Wenn wir den eigenen Wert nicht kennen, werden wir wohl auch nicht den Mut finden, die Schwelle auf unseren Herzensweg zu überschreiten. Denn es kostest Mut, den eigenen Weg zu gehen. Aber dieser Mut wird belohnt werden. Versprochen.
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